Hundsfisch (Umbra krameri)

Verbreitung und Gefährdung[1]

Der Hundsfisch war einst in der Donau östlich von Wien und den umgebenden Augewässern weit verbreitet. Als Folge der Donauregulierung und der Trockenlegung von Feuchtgebieten gingen die Bestände nahezu unbemerkt immer weiter zurück. 1975 galt der Hundsfisch in Österreich als ausgerottet. 17 Jahre später (1992) entdeckten Ökologen jedoch eine isolierte Population von rund 6.000 Tieren am Fadenbach zwischen Eckartsau und Orth, Niederösterreich. In Österreich ist er vom Aussterben bedroht.

 

 

 

 

Merkmale

„Der Schattenfisch“ [2]

Der Hundsfisch ist der seltsamste unter allen heimischen Fischen. Er wird gerade einmal dreizehn Zentimeter groß, hat keinerlei wirtschaftliche Bedeutung und ist mit keiner anderen Fischart verwandt – nur weit entfernt mit dem Hecht.

Der Gattungsname »Umbra« (lateinisch »Schatten «) kommt nicht von ungefähr: Hundsfische sind flüchtig wie Schatten und schaffen es selbst in kleinsten Gartenteichen, sich auf wunderbare Weise unsichtbar zu machen. Ihr Lebensraum sind Moore und die schmalen Nebenarme großer Flüsse. Um dort mit starken saisonalen Schwankungen von Temperatur, Sauerstoffgehalt und Strukturen zurecht zu kommen, haben sie bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt: Sie sind imstande, bei ungünstigen Sauerstoffverhältnissen über ihre Schwimmblase zusätzlich atmosphärische Luft zu atmen. Sie können auch auf kleinstem Raum manövrieren. Mit der Rückenflosse wird gesteuert. Die Brust- und Bauchflossen werden abwechselnd vor und zurück bewegt. Damit sind sie imstande, millimetergenau in jeder erdenklichen Stellung annähernd bewegungslos zu verharren – ideal für das Jagen und Verstecken in dichten Strukturen.

 

 

Weiterführende Informationen

» https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/hundsfisch-umbra-krameri

» https://www.zoovienna.at/natur-und-artenschutz/erhaltungszucht-hundsfisch/

» https://naturschutzbund.at/neuigkeiten-liste-312/items/hundsfisch-die-natur-war-staerker.html

» https://naturschutzbund.at/lebensader-au-das-projekt/articles/hundsfisch-2.html

1. Photo: © Baumgartner

2. Photo: © Grotensohn

[2] Manfred Christ (2025). Der Hundsfisch – eine Detektivgeschichte aus den Donau-Auen. Österreichs Fischerei, 78. Jahrgang – 2025, Seiten 59–85