Zander/Schill/Fogosch (Sander lucioperca)

Dieser Fisch ist Fischern als auch Nichtfischern bestens bekannt, denn man findet ihn in jedem Restaurant auf der Speisekarte.

In Österreich hieß dieser Fisch immer nur Schill, das zeigen noch alte Gewässernamen wie Schilllacke, Schilloch. In Ungarn nennt man ihn Fogas, im Burgenland eingedeutscht Fogosch. Der Name bezieht sich auf seine Zähne. Im Neusiedlersee ist der Fisch seit jeher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mit den Fischermagazinen aus Deutschland kam in den 60er-Jahren der Name Zander zu uns, er dürfte vom Polnischen Namen Sandacz abstammen.

Der Zander gehört zu den barschartigen Fischen. Im Extremfall kann der Zander bis zu 15 kg schwer und 1,30 m lang werden. Er zeichnet sich durch seinen spindelförmigen Körper mit einem zugespitzten Kopf aus. Eine Besonderheit sind die zwei getrennten Rückflossen.

Laut Bundesamt für Wasserwirtschaft erfolgt die Einteilung der Seen in vier Typen: der Seesaiblingsee, der Elritzensee, der Laubensee und der Zandersee, wobei in Österreich nur der Neusiedlersee dem Zanderseetypus entspricht. Im Flachland unseres Donaueinzugsgebietes war der Schill oder Zander immer schon heimisch. In Vorarlberg - im Rheineinzugsgebiet -  kam der Zander natürlicherweise nicht vor. Aber zwischenzeitig gilt er sogar im Bodensee als eingebürgert. Heute ist der Schill, Zander oder Fogosch somit über das gesamte Bundesgebiet verbreitet.

Vor etlichen Jahrzehnten war der Schill – damals sagte in Österreich niemand Zander – so wie alle Raubfische extrem gefährdet und in vielen Gewässern verschwunden. Schuld daran waren und sind alle zivilisatorischen Einflüsse, Gewässerverbauung, Verschwinden der Altarme, Gewässerverschmutzung, Wasserkraftwerke bis zum übersteigerten Schutz der Fischfresser. Die Bestandszunahme und Verbreitung des Zanders ist einzig und allein auf die Aktivitäten der Fischer zurückzuführen – Besatzmaßnahmen und Zandernester.

Der Zander ist ein ausgezeichneter Speisefisch. Daher bestand ein reges Interesse diesen Fisch auch zu züchten. Selbstverständlich werden diese Fische auch für Besatzleistungen von Fischereigewässern herangezogen. Zander sind sehr empfindliche Fische und müssen beim Besatz noch vorsichtiger als andere Arten behandelt werden.

 

Beim Zanderfischen werden seit Jahrzehnten zwei unterschiedliche Techniken angewandt. Die Spinnfischerei mit verschiedenen Ködern wie Blinker, Wobbler, Spinner oder Streamer. Interessant ist, statt eines toten Köderfisches als Spinnköder hat sich die Fischerei mit dem Silikon- oder Gummifischl eingespielt. Die zweite Methode ist mit einem toten Köderfisch oder einem Fischstückchen am Grund. Die Fänge mit dem Spinnköder lassen regional nach. Dadurch gibt es die Theorie, die „Jäger“ unter den Zandern wären weggefangen, jetzt gebe es mehr „Sammler“, welche das Futter vom Grund aufklauben.

(Text: Helmut Belanyecz, ÖKF FishLife Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz; Zeichnung: Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=115820; Foto: Clemens Ratschan)